die Betonnung der Flüsse in diesem Land entsprechen nicht der europäischen Norm, zu Berg gefahren ist die rote Tonne auf der Stb.-Seite Ihres Bootes. In manchen Flüssen ist die Betonnung nur auf eine Seite beschränkt. Fahren Sie mit Beginn der Flut in den Rio Paraiba.
Ankern im Fluss bei Ebbe und Flut ist eigentlich nichts weltbewegendes, wenn da nicht der Wind mitspielen würde und der kommt hier immer aus der gleichen Richtung, hört eigentlich nicht auf zu blasen und da beginnt auch schon das Drama.
Es kann sehr schwer für das ankommende Boot sein, den sicheren Ankerbereich zu identifizieren, da hilft nur Kontaktaufnahme und aktives Beobachten um die Sicherheit zu gewährleisten und dazu ist der Ankerkettenverlauf der anderen Boote eine große Hilfe. Ich meine damit, geht die Ankerkette nach hinten oder geht sie nach vorne oder hängt die Kette schlapp nach unten. Ankern Sie nie genau auf der gleichen Linie ihres Vorgängers. Das Ruder ist auf geradeaus zu stellen. Sorgen Sie dafür, dass es sich nicht mehr verstellen kann. Der Schwojkreis in Tidengewässern vergrößert sich bei abnehmendem Wasser und verkleinert sich, bei zunehmender Flut. Dadurch verändert sich der Wirkungsgrad der Kette, entsprechend ist die Kettenlänge anzupassen. Auch der Ankergrund hat’s in sich. Nur mal angenommen die Ankerkette wickelt sich um einen großen Stein, und schon wird der Schwojkreis kleiner.
Nun haben Sie geankert
Bei Flut machen die Segelboote vor Anker Fahrt durch’s Wasser, da die resultierende Strömung flussaufwärts/zu Berg gerichtet ist. Der Wind kann die Boote aber gegen die Flut in Richtung Mündung treiben, in diesem Fall machen Sie bei stärkerem Wind ggf. auch noch Fahrt über Grund bis das Gewicht der Kette die Boote aufstoppt. Der Wind drückt aber immer weiter, dass die Boote sich nun drehen. Durch diese Drehung liegen die Boote zeitweise quer im Fluss. Jetzt gerät die größte Angriffsfläche der Boote gegen die Flut. Folgerichtig werden die Boote nun gegen den Wind zu Berg getrieben. Dadurch machen die Boote Fahrt über Grund, aber nicht durchs Wasser. Da die nachziehende Ankerkette immer schwerer wird, werden die Segelboote in Richtung Mündung ausgerichtet. Durch das Gewicht der Ankerkette und dem Wind werden die Boote aufgestoppt. Jetzt machen die Boot wieder Fahrt durch's Wasser, aber nicht über Grund.
Durch diese Tatsache fahren die Boote wieder rückwärts zu Berg bis sie einfach stehen bleiben, oder der Wind bereits vor Erreichen dieses Punktes stark genug ist, die Boote wieder in Richtung Mündung zu treiben. Je nach resultierender Kraftrichtung beginnt der Ablauf von neuem. Da sich die meisten Boote von einander durch Größe, Gewicht und der Angriffsfläche unter und über der Wasserlinie unterscheiden, laufen die Bewegungen nicht synchron ab. Fahren einige Boote zu Tal, fahren andere Boote wieder zu Berg.
Die Boote liegen vor Anker, machen Fahrt durch's Wasser, aber nicht über Grund. Weil die Boote im weiteren Verlauf durch den Wind gegen die Strömung in Richtung Mündung getrieben werden, kann man nun sagen, die Boote machen Fahrt durch's Wasser und auch über Grund.
Weil die Ankerkette nach hinten verläuft, fährt das Boot solange zu Tal, bis das Gewicht der Ankerkette das Weiterfahren verhindert oder aber, der Wind hat die Kraft nicht mehr die Boote noch weiter weg vom Anker zu treiben, bleiben die Boote dann einfach stehen. Die Ankerkette hängt dann schlapp nach unten.
Die Geschwindigkeit der Boote werden durch die nachziehende Ankerkette im Zaum gehalten. Zum besseren Verständnis: Die Ankerkette hat unter anderem die Aufgabe, die Boote in Richtung Anker zurück zu ziehen. Wenn die Boote an der Kette ziehen, wird sie angehoben. Je länger sie ist, um so schwerer ist es, die Kette bis zum Anker anzuheben. Sechs mal die Wassertiefe dürfte genügen. Fahren die Boote zu Berg, bremst der Wind. Fahren die Boote zu Tal, bremst die Flut. Haben Sie keine Angst der Anker wird halten.
Wenn Sie den Ankerplatz verlassen, prüfen Sie ob die Antriebsschraube und das Ruder frei von Gegenständen ist. Verlassen Sie den Fluss bei ablaufendem Wasser und denken Sie daran, die roten Tonnen sind nun auf der Bb.-Seite Ihres Bootes.